Panik ohne Lieferengpässe?


Apotheken machen Panik?

Es geht nur ums Geld und gar nicht so sehr um die gravierenden Lieferengpässe bei Arzneimitteln? So ein kürzlich geäußerter Vorwurf von Gesundheitsminister Karl Lauterbach.

Die Realität sieht anders aus. Leider. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte listet aktuell mehr als 500 Engpässe auf. Auch bei uns sind manche Regale bedenklich leer, es fehlen immer wieder gängige Präparate wie Antibiotika oder Psychopharmaka – und der Winter und die Erkältungssaison stehen vor der Tür. Wie soll es weitergehen?

Wir sorgen derweil im Rahmen unserer Möglichkeiten dafür, dass die aktuellen Lieferengpässe eure Medikamentenversorgung so wenig wie möglich beeinflussen.

Arzneimittelengpass ist durch die jahrzehnte lange Sparpolitik zustande gekommen und ist für uns nichts neues. Die Politiker sind selbst diejenigen die ehr Panik verbreiten statt vernünftige Lösungen vorzulegen. Ständig sind die Kosten der Krankenkassen gewachsen. Neben der Erhöhung der Arzneimittelkosten vergisst man immer, wie viel allein die Krankenkassen selbst in ihren Personalkosten und endloser Bürokratisierung reinstecken. Wenn die Politik auf alles andere ein Auge zumacht, sind immer die Apotheken daran, aufgrund falschen Sparmaßnahmen der Politik auf eine vernünftige Entgeltung verzichten zu müssen.

Das Problem ist akut – und muss von der Politik gelöst werden, statt mit der Existenz vieler Vor-Ort-Apotheken zu spielen und auf eine vernünftige Arzneimittelversorgung mit persönlicher Beratung zu verzichten.

PROTEST: DRANBLEIBEN

In der vergangenen Woche haben wir und tausende Apotheken in Deutschland gegen die Sparpolitik im Gesundheitswesen demonstriert – mit geschlossenen Apotheken und Protestaktionen im ganzen Land. Wir setzen uns weiterhin für eine wohnortnahe, zuverlässige Arzneimittelversorgung ein. Denn wir wollen euch optimal versorgen – ohne Lieferengpässe, mit weniger Bürokratie für uns und mehr Zukunftsaussichten für unseren Nachwuchs!

0-EURO-SCHEIN

Vielleicht hast du von deinem letzten Besuch in der Apotheke einen 0-Euro-Schein mitgenommen. Mit diesem Schein protestieren wir gegen die Sparpolitik der Bundesregierung. Denn die finanzielle Situation unserer Apotheken ist alarmierend.

Seit 2013 gab es nur eine minimale Honorarerhöhung von 25 Cent, während die Inflation unsere Vergütung seit 2004 entwertet hat. Um die wohnortnahe Versorgung mit lebenswichtigen Arzneimitteln auch in Zukunft sicherzustellen, müssen wir attraktiv für den pharmazeutischen Nachwuchs bleiben.

Qualifizierte Arbeit gibt es nicht zum Nulltarif! Es ist an der Zeit, dass die Politik unsere Forderungen ernst nimmt.

Liebe KundenInnen,

wir protestieren gegen die Sparpolitik der Ampelregierung, gegen die Arzneimittelknappheit, gegen die Nichthonorierung der qualifizierten Arbeit, gegen zu viel Bürokratie und viele weitere Gründe.

Daher bleibt Staufen-Apotheke​ am Mi. den 14.06.2023 geschlossen.

Bitte holen Sie wichtige Arzneimittel vor oder nach diesem Tag bei uns ab. Die Notversorgung ist am 14.06.23 durch Notdienstapotheken in der Nähe gewährleistet. Welche Apotheken am Protesttag Notdienst haben, finden Sie im Fenster unserer Apotheke und über die Notdienstsuche auf https://www.aponet.de/apotheke/notdienstsuche. Wir bitten um Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung.

Sie sind auch gerne eingeladen, gemeinsam mit uns gegen die Sparpolitik der Regierung zu protestieren.

Das Team der Staufen-Apotheke